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Kategorie: Alltag eines Helden

Stuttgart Tour – Staatsgalerie

Als alter Kunst-LKler (für die Kids: Leistungskurs) musste es mich natürlich früher oder später in die Staatsgalerie verschlagen. Wann war ich das letzte Mal da? Ich hab nachgesehen, es war 2005.

Da niemand mitgehen wollte und Selfie-Sticks verboten sind, entfällt der „Posen vor Kunst“ Teil, was vollkommen in Ordnung geht, dann ist diesmal die Kunst der Star.

Ich hab hier mal ein paar Highlights zusammen getragen und mit Kommentaren versehen, bei manchen, hab ich sogar noch die Titel zusammenbekommen (Da kann ich wirklich die Suchfunktion der Staatsgalerie empfehlen).

Hätten weit aus mehr sein können, aber die Museum-Security ist mit wirklich arg auf die Pelle gerückt. Vielleicht gibt es ja einen „Teil 2“.

Dummerweise hab ich mir nur selten die Titel merken können, aber zum Glück gibt es die Google Bildersuche und mein überragendes talent mir Bildtitel und Künstlernamen aus der Nase zu ziehen.


Cornelia, die Mutter der Gracchen, Philipp Friedrich Hetsch (1794)

„Pass auf Cornelia, ich schenk dir die Kette unter einer Bedingung.
Du verkaufst sie und du besorgst deinen Kids was anständiges anzuziehen. Deal?“


Dankopfer Noas“ , Gottlieb Schick (1804-1805)

„Noah, im Ernst? Das dritte Mal Grillen diese Woche?
Check mal bitte die Hausordnung!“


Tinder Profilbilder (um 1700)


„Die Operation“ , Gaspare Traversi (1753)

Patient: „Ahhhh, ich wusste nicht, dass eine Blindarm-Operation so schmerzhaft ist!“

Arzt: „Was zum Teufel ist ein Blinddarm?


Vermutlich Alessandro Magnasco, Spieler, Soldaten und Vagabunden (1720/30 )

„Wer hat verdammt nochmal das ganze Weiß verbraucht??? . Ich erkenn einen Scheiß auf meinem eigenen Bild…“

Anthia und Habrokomes – Balduin Weißenstehler (selbe Zeit)

„Haha, leck mich Alessandro!“


Venus als Siegerin,Giovanni Battista Pittoni (um 1723/27)

Der Ausschnitt ist Teil von „Venus als Siegerin„. Der wahre Gewinner ist dabei der kleine Kerl hier.


Putzfrau, Duane Hanson (1972)

Ich tippe drauf, dass sie die Frau alle paar Wochen in einen anderen Teil der Ausstellung verlegt wird, nur um die Leute in den Wahnsinn zu treiben.
Mir hat sie ein schlechtes Gewissen gemacht, weil ich zu Hause auch mal wieder feucht durchwischen sollte.


Pfandmärkle, Gustav Knöpfle (2024)

„Oida, willschd mich verschaukla?
Des isch glar a Pfandmärkle ausm Schokken.
Mir send hier im Goldmark’s.“

„Moment a mal, i han no a paar Märkle hier in meim Geldbeidl.“


One Potato Two Potato Three Potato & More, Lawrence Weiner (1992)

Ich hab hier mir Absicht den englischen Namen gewählt. Die deutsche Übersetzung ein paar Meter weiter lautet: „Ein Kartoffel Zwei Kartoffel Drei Kartoffel & Mehr“ und hat mich übelst getriggert.
EinEEEEEE Kartoffel, zwei oder drei KartoffelNNNNN!!!!11!!

Hintergrund: 1827 lehnte ein Landtagsabgeordneter den Antrag zur Bewilligung der Finanzierung des Baus eines Antikensaals für Stuttgart ab mit den Worten:

„Mr braucha koine Kunscht, Grumbiara braucha mr“.

In diesem speziellen Fall stimme ich zu.


Ohne Titel (der weiße Riesen-Kiesel (Anm. des Authors), Hans Arp (um 1963-1964)

Hier mal eine Anekdote zu „Ohne Titel“ und den zwei Gemälden im Hintergrund:

Hans Arp, Max Ernst und Giorgio de Chirico (alle im selben Kurs) hatten von ihrem Kunst-Professor die Hausaufgabe bekommen, in 4 Wochen ein beliebiges Werk abzugeben.

Während Giorgio und Max sofort losgerannt sind, um Vorbereitungen zu treffen ( Material kaufen, sich Gedanken über ein Thema oder einen Titel zu machen) ist Hans erst mal Saufen gegangen.
4 Wochen lang.
Hat keine Studenten-Party ausgelassen, während sich die andern beiden zu Hause eingeschlossen haben.

Während also Max und Geogio eine Woche vor Abgabe schon fertig waren und die Gemälde „Heilige Cäcilie – Das unsichtbare Klavier“ und „Metaphysisches Interieur mit großer Fabrik“, abgegeben haben, die schon allein für ihren Titel eine 1 bekommen hätten solen, hatte Hans einen Tag vor Abgabe NICHTS.

Panik setzt ein.

Eine Line Koks und einen mit weißer Farbe (vom letzten Umzug übrig) angemalten Riesen-Kiesel (aus dem Garten seiner Mutter) später haben wir das bezeichnende Werk „Ohne Titel“.

Ende der Geschichte:
Hans bekommt volle Punktzahl, die anderen beiden fallen durch wegen Mangel an Originalität.


Realisierung, dass ich Montag wieder Arbeiten muss, Stefan Reith (4. Januar 2024)

Diese Werk spricht für sich selbst.


Space Ballerinas, Oskar Schlemmer (1922)

Den Titel hab ich gewählt, weil ich denke, dass meiner besser ist.
Im Original „das Triadische Ballet„.


BMX-Rampe aus Fett & Filz, Joseph Heinrich Beuys (1964-1982)

Beuys war seltsam.


Finger Weg von meinen roten Lakritz-Stangen, Wolfgang Laib (1986)

Wolfang ist auch einer dieser zeitgenössischen Künstler, die ihre Werke nicht vernünftig benennen. Ich musste echt lange suchen, bis ich den Titel gefunden hatte.

„Reishaus“.

Enttäuschend. Kann ich besser. Wie man sieht (hochscrollen!)


Concave Convex (Diamond), Anish Kapoor (2019)

Wahrscheinlich der beliebteste Selfie-Spot in der Galerie.

„Kapoor spielt bewusst mit Gegensätzlichkeiten und konfrontiert den Betrachter so auch immer wieder mit dem Dunklen der menschlichen Seele.“

Kann ich bestätigen, bin nicht stolz auf mich, dass ich eine Grundschulklasse angeschrien habe, weil sie mir zig mal die Aufnahme mit ihrer Existenz im Hintergrund versaut haben.


Abstract Painting, Ad Reinhardt (1960/1964)

Das ist mein absolutes Lieblings-Werk in der Staatsgalerie.

Einige mögen sich über die Datierung wundern und ich gebe ihnen Recht. Als ich das Werk 1960 im Metropolitan Museum of Art in New York City zum ersten Mal gesehen habe, war ich doch sehr enttäuscht, wie man sehr gut auf folgendem Bild (Gott, sah ich da noch jung aus) sehen kann:

Da hatte ich wirklich mehr von Reini erwartet.

Ich hab ihm dann eine kleine Standpauke gehalten und er hat weitere 4 Jahre gebraucht, um das Werk abzuliefern, das wir heute so schätzen und lieben:

Gern geschehen.

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10 Antworten auf die Frage warum man in einer 100m Schlange für Zimtschnecken steht

Heute hat eine neue Filiale von Cinamood aufgemacht. Ein Laden für Zimtschnecken. Ungefähr 20 Sorten haben die. Wenn du da eine Stunde in der Schlange stehst, kommen im Durchschnitt 11,7 Personen vorbei und fragen dich, warum du in der Schlange stehst. Die ersten 2 Mal gibst du noch eine ehrliche Antwort, dann wird’s langweilig und du denkst dir was aus…

  1. Ich bin einsam
  2. Ich hab die Schlange für das letzte iPhone verpasst, da muss ich jetzt was nachholen
  3. Keine Ahnung, die Schlange war schon da und ich bin neugierig
  4. Wer fragen muss, kann es sich nicht leisten
  5. Ich warte auf den Bus
  6. Das ist keine Schlange, das ist eine Polonäse (Blankenese)
  7. Das ist die Toilettenschlange vom Schocken
  8. Ich steh nicht in einer Schlange, DU stehst in einer Schlange
  9. Wenn du in einer Schlange stehst und dich keiner fragt, ob du in einer Schlange stehst, stehst du dann wirklich in einer Schlange?
  10. Die erste Regel des „Ich steh in einer Schlange“-Club ist: Rede nicht über den „Ich steh in einer Schlange“-Club

Bonusantwort: BANANEN!!!!1!

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