Ich hab lange drüber nachgekrübelt, aber letztendlich ist es glaub ich doch das Beste.
Ich werde meinen Facebook-Account im Laufe der Woche deaktivieren.
Ich steig aus.
Ich werd mich nich ganz aus dem, wie man so schön sagt, „Social Netwörking“ zurück ziehen, dafür bin ich einfach zu sehr Nerd. Aber Facebook ist in letzter Zeit einfach ein bißchen zu sehr zur „Schultoilette“ geworden. Es sozusagen die BILD-Zeitung der sozialen Netwerke. Hab ich noch eine andere Metapher? Mmmh, grad nich.
Ich hab gemerkt, wie Facebook nach und nach andere Kommunikationswege gefressen hat. Jetzt schickt man eher mal ’ne Facebooknachricht anstatt einer e-Mail oder SMS. Telefonieren kann man natürlich auch, aber ich muss gestehen, ich schreibe lieber als dass ich telefoniere, vielleicht weil ich mir gern überlege, bevor ich etwas sage, auch wenn das vielleicht nicht immer so den Anschein macht. 😉
Ich will einfach nicht Facebook zur Kommunikation mit Menschen nutzen, die ich zu meinem engeren Kreis zähle. Es ist natürlich einfacher Kontakt zu halten oder aufzunehmen, aber irgendwie stirbt da doch was. Außerdem klaut Facebook die Kommentare von JustAnotherHero.com und schließt so Menschen aus, die nicht auf Facebook sind. Wichtige Menschen.
Facebook macht vieles einfacher. Aber auch vieles schwerer. Und deswegen setz ich jetzt mal auf kalten Entzug. Ich schließe eine Rückkehr nicht aus, aber jetzt hab ich ’s erst mal satt.
Dinge die mich stören.
„Copy und Paste“-Mentalität.
Dieses „Kopier das in deinen Status, wenn…“-Getue. Standortangaben. Vermisstenanzeigen. Gutenachtwünsche. Knochenmarksspendenaufrufe. Abkotzen über Verschlimmbesserungen durch Updates. Das ist teilweise einfach irgendwo aufgeschnappt, kopiert und wieder eingefügt. Denken die Menschen wirklich, sie bewirken da was? Wenn du was verändern willst, geh auf die Straße, lass dich als Spender registrieren, oder mach sonst was. Gab’s bis jetzt eine Facebookmitteilung, die irgendwas bewegt hat? Außer Massenparties mit Tausenden von Leuten, die ganze Nachbarschaften verwüsten.
Ich poste, also bin ich.
Dabei muss ich mich selber schuldig bekennen. Es ist einfach ein gutes Gefühl, ein „Gefällt mir“ oder positives Kommentar zu ernten. Diese Woche hab ich gepostet: „Held heizt“. Total belanglos. Hat aber vollstes Verständis abgesahnt. Zucker für die Seele.
Missverständnisse.
Wenn du etwas schreibst, siehst du das Gesicht deines Gegenübers nicht. Das bietet viel Raum für Missinterpretation. Was du schreibst, ist in Stein gemeisselt. Wenn dir jemand was sagt, über das du dich aufregst, dann verblasst das im Lauf der Zeit. Wenn hingegen jemand etwas über dich schreibt, was dich verletzt, dann wirst du es dir immer wieder durchlesen. Du kannst nicht anders. Ich hab mir angewönht, als Fan der Ironie, Smileys als Satzzeichen zu benutzen. Das hat bis jetzt eigentlich ganz gut funktioniert.
Rausproleten
Die Leute denken nicht nach was sie posten. Denken nicht an die Konsequenzen. Dabei gibt es eine ganz einfach Regel. Was du nicht auf einem Schild um den Hals tragen würdest, dass poste auch nicht im Internet. Keine Saufbilder, keine Beleidigungen, keine Bikinifotos, keine Streitgespräche. Es gibt genug Dinge, die keinen interessieren oder die niemanden etwas angehen.
Vedammt. Ich hör mich echt verbittert an. Bin ich aber nicht. Ich hab auch keine Schitt-ich-werd-30-Krise.
Ich schmeiß einfach Ballast ab.
Ich behalte meinen Google+Account.
Schmeckt mir besser und hat meiner Meinung nach mehr Potential. Is mehr Underground. Gegen den Stom. Nerdlastig. Jeder Dödel ist auf Facebook. Google+ ist die Elite 😀
In diesem Sinne. So long and thank you for the likes.
Ich in raus.