Manche Menschen werden mich wahrscheinlich bekloppt nennen, wenn ich ihnen erzähle, dass ich nun einen 60 Zoll Fernseher besitze. Ein paar werden dieses Glänzen in den Augen kriegen, wenn ich ihnen erkläre, dass 60 Zoll über 1,50m sind. Einige werden sagen, Bub du sitzt viel zu nah davor. Eine Handvoll wird die Bildqualität von gewöhnlichem Kabelfernsehen kritisieren. Mir alles Wurscht. Das macht mir niemand madig.
Aber es war keine leichte Geburt. Der vorausgesagte Termin war der 15 Juli, zwischen 12 und 17 Uhr. Nicht sehr präzise, aber so is das nun mal. Wie ein besorgter Vater habe ich Laufwege in den Teppich geschritten. Immer wieder aus dem Fenster gekuckt. Ausschau gehalten. Nach DHL, UPS und wie die Storche alle heißen. Nichts. Je näher der Abend kam, desto weniger Hoffnung blieb, dass die Lieferung noch ankäme. Hatte ich etwas falsch gemacht? Das Klingeln nicht gehört, den Anruf verpasst?
Vielleicht lag ja schon ein Zettel im Briefkasten?
Wie sie’s ja manchmal machen, wenn sie keinen Bock haben ein 40 Kilo Paket in den 2. Stock zu tragen.
Auch da nichts.
Gegen 19 Uhr habe ich dann die Hoffnung aufgegeben gehabt, hab mir schon überlegt, was der nächst beste Termin wäre, schon bereit eine wütende Rezession auf Amazon zu schreiben, aber das reicht auch noch morgen. Hab wir was zu Abendessen gemacht. Hatte aber eigentlich keinen Appetit. Zu tief saß der Schmerz. Hab mir dann noch die restlichen Folgen Vikings (1.Staffel) angekuckt.
Um halb 11 dann… es klingelt… an der Tür. Wer zum Teufel kann das sein? Ein Hoffnungschimmer. Und tatsächlich. Es is ein Typ von der Spedition. Ob ich ihm helfen könnte das Monster, MEIN Monster hochzutragen. Ich hab keine Ahnung, wie er das Paket von seinem Laster bis zu meiner Haustür geschleift hat, ich will’s garnicht wissen.
Natürlich hab ich ihn gleich aufgebaut.
So groß isser garnich…