Für die, die es nicht wissen, „Critical Mass“ ist eine Fahrrad-Demo, die einmal im Monat stattfindet:
Die Critical Mass Stuttgart findet am 1. Freitag jeden Monats um 18:30 statt und startet am Feuersee. Ihr Ziel ist es zu zeigen, wie selbstverständlich die Teilnahme von Radfahrern im Stuttgarter Straßenverkehr sein kann, würden die Stadt und Autofahrer sich mehr um ihre Sicherheit kümmern. (Wikipedia)
Die Route wird im vornherein festgelegt und öffentliche Straßen werden mit Hilfe sogenannter „Korker“ und Polizisten (jetzt auch vermehrt auf dem Rad) gesperrt. Das finden nicht alle (Autofahrer) lustig, aber es ist einfach klasse, die Innenstadt als Fahrradfahrer einmal im Monat „für sich“ zu haben. Ich kann’s nur empfehlen.
Des Weiteren trifft man völlig unterschiedliche Menschen (vom voll Voll-Spandex bis zum Hosenträger-Hipster) und ihre Drahtesel, bei denen mein Gefährt fast schon zu den langweiligeren gehört.
Teilweise geht es auch durch ’nen Tunnel, da sollte man dann drauf achten, dass man nicht direkt neben dem Typen mit seiner 10.000 Watt Mega Boom Box steht.
Hab mich dann in Cannstatt verabschiedet (hatte ja auch schon 10km Anfahrt) und den Heimweg über den Pragsattel angetreten. Mein Hintern und meine Oberschenkels hatten schon rebelliert, vielleicht sollte ich über die Anschaffung dieser modischen, gepolsterten Radlerhosen nachdenken.
Jo, Hedelfingen ist halt auf der Liste und muss also abgearbeitet werden. Da es zu einer der kleinsten Stadteile gehört, ist auch nicht wirklich was los.
Start ist an der Hedelfingen U-Bahn Endhaltestelle, von hier geht’s weiter zur „alten Kirche“ um ein obligatorisches Kirchenfoto zu machen, ein Stück alter Vesper-Pizza zu essen und dieses mit einem Schluck Cola runterzuspülen.
Generell ist in Hedelfingen so ziemlich alles alt, deswegen ist eine Sehenswürdigkeit auch das „Alte Haus“. Kein Scherz.
Hier musste ich sogar einmal um den Block laufen, weil ’ne Oma sich ’ne halbe Stunde die Speisekarte angekuckt und mir das Bild versaut hat. Nächstes Mal nutz ich AI, um sie rauszuschmeissen.
Kurz darauf stoße ich auf Hedelfingen größtes Problem: Überall geht’s den Berg hoch. Hier das erste Mal und gefühlt der Mount Everest.
Weil Komoot einfach eine geile App ist, durfte ich mich kurz darauf durch einen Gartenanlagen-Dschungel schlagen. Zum Glück hatte ich meine Machete dabei.
Kurz darauf bin ich auf den wohl am schlechtesten getarnten Überwachungs-Bus gestoßen. Hab noch schnell ein Foto gemacht, bevor schwarz gekleidete Typen mit Sonnenbrillen rausgesprungen sind.
Weiter ging’s dann zum Hedelfinger Gefängnisturm, der auch zeitweise als Stromverteiler fungiert hat.
In der Zwischenzeit hab ich gefühlt 15 mal die Route geändert, weil mich Komoot ständig irgendwelche kack 95% Steigungen hochschicken wollte. Sorry, Stadtteil LederBERG, du kannst mich mal.
Hab daraufhin auch ein paar abschätzige Blicke der lokalen Katzenbevölkerung geerntet.
Nachdem ich dann noch an einem der schöneren Ecken Hedelfingens vorbeigekommen bin…
…hab ich mich dann langsam auf den Heimweg gemacht. Aber vorher wollte mich die App noch schön durch den Weinberg hetzen…
Eigentlich wollte ich die Stadtteil-Liste, die ich mir auf Wikipedia gestohlen habe, der alphabetischen Reihenfolge nach durchgehen. Ordnung muss sein. Der nächste Stadtteil wäre dann, oder ist, Birkach geworden. Da Birkach fast schon zu Plieningen gehört und der Plieninger Bahnhof besser zu erreichen ist als das Birkacher Gegenstück, hab ich mir einfach einen Rundkurs überlegt, der beide abdeckt.
Der recht knappe Birkach Bericht kann man hier nachlesen oder hochscrollen / zurückblättern.
Gestartet hat die Plieninger Tour am Plieninger Bahnhof bzw. dem Plieningen Edeka. Frühstück für Champions: Cola & Radler.
Die erste Sehenswürdigkeit (obwohl der Edeka schonrecht toll war) ist die Außenstelle des „Deutschen Landwirtschaftsmuseums“. Da das Wetter zu schön für einen Museumstag war, bin ich weiter, sollte dann später aber noch ein Déjà vu erleben.
Plieningen und speziell des Stadtteil Hohenheim sind ja bekannt für das Schloss und die Uni und Hohenheim. Ihre fachlichen Schwerpunkte sind – Agrarwissenschaften (Grasanbau) – Kommunikationswissenschaften (Werbung für Gras) – Wirtschaftswissenschaften (Verticken von Gras).
Beim Laufen der Birkach/Plieningen Runde hat mich mein Weg durch den Stadtteil Steckfeld geführt (ich nehme an der heisst so , weil er am Steckrübenfeld liegt, näheres kann ich aber nicht sagen, die haben nicht mal eine Website oder ’nen vernünftigen Wikipedia-Eintrag). Von da gab’s einen tollen Ausblick, unter anderem auf den Stadtteil Asemwald, der hauptsächlich aus drei Hochhäusern besteht.
Was auf den ersten Blick aussieht wie Stuttgarts größtes Altersheim ist in Wahrheit ein interessantes Bauprojekt (mit Tennis Club, Panoramabad und Privatwald), das auch schon Filmkulisse für Blockbuster wie „The Raid“ und „Judge Dredd waren. Gibt einen echt interessanten Wikipedia Artikel inklusive berühmte Bewohner wie Klaus Croissant, dem Erfinder des Franzosenkringels.
Der interessanteste Teil Plieningen ist wahrscheinlich Hohenheim und der dazugehörige Campus und Park. Da hab ich dann ein paar Bilder gemacht.
Und dann stolper ich über folgendes Denkmal…
…und weil ich ja einen gewissen Bildungsauftrag habe, schaue ich mir auch die dazugehörige Wikipedia-Seite an und verdammte Kanne, die heiße Schnegge kenn ich doch…
Genau, Franziska von Hohenheim, Mätresse und spätere Gattin von Karl Eugen von Württemberg, die ich beide auf auf meiner Tour auf Schloss Solitude kennen gelernt habe. Also nicht auf einer Party, sondern als ich die Kindertour gemacht habe, da wurde sie eine „Sandkastenfreundin“ genannt.
Beenden möchte ich die Tour mit einem weiteren Hinkucker, dem „Deutschen Landwirtschaftsmuseum (Nummer 2)“, wurde notwendig weil Landwirtschaft unmöglich in ein einziges Museum reinpasst, hab ich vorsichtshalber auch mal auf die Museumsliste gepackt.