Heut hab ich mal den Sherlock raushängen lassen.
Und das war so:
Heut Abend war ein klasse Wetter und da hab ich beschlossen meinen Döner im Freien zu genießen. Direkt vor meiner Haustür ist ein Kinderspielplatz mit ein paar Bänken.
Mir ist dann fast der Appetit vergangen.
Irgendein Arschloch hat großzügig seinen Müll um den Mülleimer herum verteilt.
Klamotten, Hausabfälle, ein Aschenbecher, eine ungeöffnete Packung Fleischbällchen, Klamotten und so weiter.
Wer macht so was?
Gut, das verteilen könnten auch ein paar hungrige Bieber übernommen haben, aber allein seinen Müll auf einem KINDERSPIELPLATZ abzuladen ist schon ganz unterste Schublade.
Ich hab mir das eine Weile angeschaut. Während ich meinen Döner in sicherer Entfernung gegessen habe.
Ich hab mich dann dazu entschlossen, das Gröbste wegzuräumen. Währenddessen habe ich mich an eine Folge Müll-Detektive im Assi-TV erinnert. Da habe ich gelernt (Gelernt. Im Assi-TV. Die Ironie!), dass Menschen, die Wildmüllen oft nicht die klügsten sind und Kontoauszüge oder Briefe mit in den Müll schmeißen, den sie dann irgendwo abladen.
So einfach kann es doch nicht sein.
Kann es.
Das zweite Stück-Papier war eine Quittung vom Schwarzfahren, vom letzten Jahr.
Unwahrscheinlich, dass die Quittung solange neben dem Müll lag.
Jetzt hab ich deinen Namen Bitch.
Und deine Adresse (um die Ecke).
Und dein Geburtsdatum.
Als nächstes Facebook geöffnet.
Namen eingegeben.
Mehrere Treffer zum Namen, gleiche Person auf Profilbild.
Mehrere Accounts. Jetzt wird’s interessant.
Der Aktuellste hat auch einen Wohnort und ein Geburtsdatum. Passt.
Seltsam, der Account ist erst dieses Jahr erstellt. Da ist sie mit einem Typen verlobt, der in Frankfurt wohnt und sich entweder selber halbnackt auf der Couch ablichtet oder nackte Frauen als Titelbild einstellt. In den alten Accounts ist sie entweder mit einem anderen Typen zusammen oder in Gruppen wie „Sex Cam“.
Das passt in mein von mir erstelltes Profil eines Wildmüllers: Bildungsfern, fragwürdige Moralvorstellungen, schmieriges Auftreten.
Ich hab also mit hoher Wahrscheinlichkeit meine Übeltäterin.
Jetzt ist die Frage, wie ich weiter vorgehen soll?
A) eine anonyme Nachrichte schreiben, die Quittung anheften und mit weiteren Konsequenzen drohen, falls sich das wiederholt
B) einen Brief vom Bundesamt für Umweltschutz und Spielplatz-Sauberkeit verfassen und gerichtliche Schritte ankündigen
C) einen falschen Facebook-Account erstellen und so Kontakt herstellen.
D) Müll zusammen mit dem Zettel und einer Nachricht in den Briefkasten werfen (Sie haben da was verloren…. wollte es nur zurückbringen) 🙂
Und schon wieder war der Spielplatz vermüllt.
Diesmal haben Nachbarn die Polizei gerufen.
Wieder waren Adressen im Müll.
SWAT-Team hat den Laden aufgemischt.