Weil die Burgerfutter-Frequenz ja in in letzter Zeit drastisch nachgelassenen hat, rief Michael Weh von stuttgarterburger zum Event „Stuttgarts teuerste Burger“ auf.
Und alles was Rang und Namen hat… oder grad nicht besseres zu tun hatte… oder schon immer mal in kürzester Zeit möglichst viele, teure, hochwertige Burger verschnabulieren wollte, ist dem Ruf gefolgt.
Cathrin von stuttgart-isst.com
Michael von stuttgarterburger
Rodja von 0711-bbq.de/
Und meiner einer.
Und so begab es sich (so erzählt man sich zumindest in Legenden, bzw in der Stuttgarter Zeitung), dass sich 4 wackere Recken und Reckinnen aufmachten, Burger zu testen, eines Königs würdig.
Scholz im Park
Wir haben uns alle für den Killesburger entschieden und wurden alle nach der Garstufe gefragt, die auch wie gewünscht erreicht wurde. Erstes Plus.
Burger erscheint im Sesambrötchen und stammt, wie wir später erfahren haben, aus einer kleinen Bäckerei-Manufaktur. Durch die Höhe des Burgers bedingt, griffen meine Mit-Juroren sogleich zum angebotenen Burger-Messer und fingen doch tatsächlich an, den Burger mit Besteck zu essen. Amateure. Beim ersten Biss kam mir dann doch gleich ein Schwall Fleischsaft entgegen, zu trocken ist er schon mal nicht.
Schon jetzt war mir klar, hier haben wir gleich bei der ersten Location einen sehr guten Burger erwischt.
220g Fleisch, selbstgewolft und saftig medium gebraten, Cheddar geschmolzen, krosser Bacon und ein bissel Gemüse war auch noch drauf. Nichts auszusetzen.
Coox & Candy
Mein erster veganer Burger.
Mein Fall war es nicht, aber das ist nur meine Meinung als Schleggrdr Bliddz.
Die Curly Fries waren sehr lecker und die Portionen überwältigend.
Zeppelinos
Bei der Ankunft haben wir erfahren, dass extra Burger für uns zusammengestellt wurden, die so nicht auf der Karte stehen (so hatte ich es verstanden). Ist schade, weil die Leser ja auch in ihren Genuss kommen möchten. Vielleicht kann Micha ja mal seinen Charme spielen lassen um die Burger doch noch auf die Karte zu bekommen, oder zumindest auf Bestellung „unterm Tisch“ auf Nachfrage.
Bis auf Micha hatten alle den Premium Burger bestellt. Medium war gewünscht und wurde uns im vornherein als schwierigen Wunsch deklariert. Hat dann leider auch nicht geklappt. Die Burger waren wohl ein wenig zu lang unterm Salamander (hab ich mir erklären lassen).Aber wenigstens war der Teller warm.
Ein Extra-Schüsselchen Aioli wurde mir gewährt, woraufhin Rodja schon mal vorsorglich tief durchatmete, denn mit ihm musste ich später noch im Auto fahren.
Fleisch war leider durch, dafür war der Bacon perfekt gebraten. Brioche Brötchen sind nicht jedermanns Sache, waren aber selber gebacken und passen zum gehobenen Ambiente.
Burger war leicht händelbar auch mit meinen Mädchen / Chirurgen / Pianisten-Händen.
Die 200g für’s Patty bestanden aus selbst gewolftem Fleisch, die leider wie schon erwähnt durchgebraten aber trotzdem sehr lecker waren.
Herausheben möchte ich im Zeppeninos die Betreuung … gehoben & professionell.
Burger passen knapp in Preisspanne, da nicht auf Karte, kann man nur spekulieren.
Weber
Hier wurden wieder 4 Burger für uns erstellt, die so nicht auf der Karte stehen.
Ich konnte mir den einzigen ohne Jalapeños sichern.
Der Koch mag Jalapeños.
Der Burger wurde medium bestellt und hätte für meinen Geschmack noch ein bissel länger auf dem Herd verweilen können.
Von der Größe her fast nicht in der Hand essbar. Selbst ich hab sofort zu Messer und Gabel gegriffen.
Die Portion war der Hammer, aber für meinen Geschmack zu viel von allem.
Bin Burger-Purist. Für mich reicht Fleisch, Brötchen, Salat (für die Farbe), Bacon, Käse, Bacon , Käse, Fleisch und noch a leckeres Sössle.
Burger hat mich einfach erschlagen, war aber auch möglicherweise der zweiten Location geschuldet (wir haben immer 2 Burger pro Abend getestet).
Vielleicht nimmt das Weber ja für mich einen „Burger für unseren kleinen Gäste“ auf die Karte 😀
Nachtschicht
Rinderfilet.
Was soll man da noch sagen?
Geil.
Rechtliche Grauzone, weil wir ja Burger testen. Aber ein Filet zu wolfen ist fast schon Frevel.
In diesem Sinne: I’ll allow it.
Das Brötchen (nach eigener Rezeptur) war leicht angetoastet, das Medium-Filet auf einem Bett von Rucola präsentiert. Mir war das ja ein bissel zu viel Löwenzahn,
bissel Käse und Speck wären mehr mein Ding gewesen, aber sei’s drum, meckern auf hohem Niveau.
Wobei Käse & Speck dem Filet sicher ein bissel die Show gestohlen hätten. Trüfelmajo war super, hab fast das Schüsselchen ausgeleckt.
Was mir immer positiv auffällt: Wenn man mit den Jungs aus der Nachtschicht ins schwätzen kommt, merkt man sofort, wie viel Spaß ihnen ihr Business macht und dass sie es verdammt ernst nehmen.
Meatery
Da ich schon oft in der Meatery war und dort jedesmal den Meatery Deluxe Burger gegessen habe (Bericht findet sich hier) , hab ich mich heute mal an den Avocado-Burger gewagt.
Lag vielleicht auch daran, dass ich so einen erst kürzlich selber ausprobiert hab.
Wie beim Deluxe-Burger war auch hier das frische Fleisch sehr gut gewürzt und perfekt medium gebraten. Leider hatte ich das falsche Brötchen bekommen („verhasstes Brioche“, aber nach eigenem Rezept), dass mir trotz toasten etwas du „datschig“ war.
Die Avocados waren in Schreibenform auf den Burger gelegt, sieht zwar schick aus, die Avocados wären meiner Meinung aber besser in einer Soße aufgehoben. Leichter zu essen und passt sehr gut zu Knoblauch, wie ich selber schon selbst rausgefunden hab.
Meine Empfehlung wär in der Meatery weiterhin der Deluxe-Burger, die zwei Euro mehr lohnen sich (Pata Negra!).
ARCOTEL Camino
Wieder eine noblere Location, deswegen hab ich mir auch diesmal eine Hose, äh lange Hose, angezogen – obwohl draußen 30 Grad herrschten. Was tut man nicht alles für die Kunst 😉
Was gleich auffällt, der teuerste Burger mit 17 EUR ist vegan, also Pflicht. Hab mir mit Cathrin dann einen Cheese & Bacon und den veganen Burger geteilt.
Fleisch first:
Ein TK (Tiefkühlpatty), also kein medium. Trotzdem lecker in Konsistenz und Geschmack (leichtes Rauch-Aroma). Selbstgemachte Brötchen, perfekt geschmolzener Käse und knuspriger Bacon.
Ich war angenehm überrascht, betrachten wir ja mittlerweile TK-Patties fast schon verächtlich, aber diese waren wirklich gut.
Auch der vegane Burger hat mich überrascht, dieses Seitan kommt der Fleischigkeit schon sehr nah. Ist für mich eine Mischung aus Hühnchen und Grillfakel. Die Paprikacreme war sehr würzig und lecker .
Wenn ihr mal im Acrotel Camino vorbeischaut probiert für mich mal die Süßkartoffel-Pommes, hatten wir übersehen, weil sie als Wedges ausgeschrieben waren.
Pier51
Auch das Pier ist in Laden in dem ich auch vor unserem Deluxe-Burger-Test schon einmal war. Vor allem an die trüffelten Parmesan-Pommes (oder waren es parmesanten Trüffel-Pommes?)
kann ich mich noch sehr gut erinnern, die sind nämlich legendär.
Der Burger selbst fällt wieder in die Kategorie „Nix für kleine Hände“. Das selbstgemachte Patty erinnert eher an ein Fleischküche und verleiht dem Burger durch die fast runde Form eine stattliche Höhe.
Leider war mir das Fleisch etwas zu schwach gewürzt, aber allen kann man es halt nie recht machen. Der Käse war super zerlaufen. Der Salat war geschreddert und hat mich somit ein bissel an den BigMac erinnert. Mit dem ist der Burger ansonsten natürlich nicht vergleichbar und spielt mit seinen knapp 23 EUR (teuerster Burger im Test) zum Glück auch in einer völlig anderen Liga. Den Preis finde ich hier aber zu hoch.
Fazit:
Alle Läden wussten, dass wir kommen und so wurden teilweise extra Burger für uns erstellt oder wir erhielten gehobeneren gehobenen Service.
Das nächste Mal wird wieder im Trenchcoat und aufgeklebtem Schnurrbart getestet.
Trotz Anmeldung lief trotzdem nicht immer alles glatt, aber so ist es halt manchmal, wenn der Laden voll ist.
In allen Restaurants wurden wir sehr nett bewirtet und es war interessant mit den Inhabern ins Gespräch zu kommen.
Leider war kein Burger dabei, der wirklich ein Budget sprengen könnte. Ich hätte mir einen über 30 oder sogar 50 Euro (dekadent gewolftes Kobe?) gewünscht.
Wie erwartet hat der Preis nicht zwangsläufig Einfluss auf den Geschmack oder die Leckerigkeit.
„Billigere Burger“ von TripleB, den Ladies oder dem Classic Rock brauchen sich nicht zu verstecken und stehen ihren teuren Kollegen in nichts nach.
Wenn ich einen Sieger unsres Tests krönen müsste, wär das wohl der Deluxe-Burger aus der Meatery. Supersaftig, Superpatanegra, Supergeil… und mit 19 Euro nicht mal der teuerste.
An zweiter Stelle sehe ich den „Schmummel-Filet-Burger“ aus der Nachtschicht 🙂